Mai 2025

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100 Jahre Steiner – ein lebendiges Jubiläum

Liebe Leserinnen und Leser,

vor über 100 Jahren legte Rudolf Steiner mit der Gründung der ersten Waldorfschule den Grundstein für eine Pädagogik, die Kinder als ganze Menschen in den Blick nimmt – mit Herz, Hand und Kopf. Heute besuchen über 90.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland eine Waldorfschule oder einen Waldorfkindergarten. 

Am 30. März 2025 jährte sich Rudolf Steiners Todestag zum 100. Mal. Dieses Jubiläum war nicht nur Anlass zum Gedenken, sondern auch zur lebendigen Auseinandersetzung mit den Themen Anthroposophie und Waldorfpädagogik: Was bedeuten seine Impulse heute – in Schule, Gesellschaft und Erziehung?

Der Impuls für die Aktivitäten von Schulen und Kindergärten rund um das Festjahr 100 Jahre Steiner kam aus einer Gruppe von Waldorfschul-Alumnis. In diesem Newsletter stellen wir Ihnen vier Projekte vor, die auf unterschiedliche Weise zu einem zeitgemäßen Blick auf Steiner einladen. Ebenfalls sehr aktiv war die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland, die, unterstützt durch alle anthroposophischen Verbände, ein großes Festival in Stuttgart organisiert. Auch darüber wollen wir berichten.

Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Entdecken und senden herzliche Grüße,

Ihre Nele Auschra – 
zusammen mit den Initiatoren der Aktivitäten zum Festjahr 












> LINK ZUR PRESSESCHAU STEINER 2025

Inhalt:

EIN RÜCKBLICK AUF DAS 100-JÄHRIGE STEINER-JUBILÄUM IN STUTTGART
01


DAS RÄTSEL RUDOLF STEINER – EIN NEUER BLICK AUF DEN BEGRÜNDER DER WALDORFPÄDAGOGIK
02


KURZFILM: IST STEINER NOCH AKTUELL? – WALDORF-ALUMNIS FRAGEN NACH
03


BROSCHÜRE „STEINER 100“ – EINBLICKE IN GELEBTE ANTHROPOSOPHIE
04


DANKE, RUDI – DER WALDORF-VIDEOWETTBEWERB
05


JUBILÄUM IM NETZ“ – DIE DIGITALE KAMPAGNE DER WALDORFSCHULEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG ZUM 100. TODESTAG RUDOLF STEINERS
06


MAI 2025

01. Ein Rückblick auf das 100-jährige Steiner-Jubiläum in Stuttgart

Vom 28. bis 30. März 2025 verwandelte sich der Stuttgarter Schlossplatz in ein lebendiges Zentrum anthroposophischer Begegnung. Anlässlich des 100. Todesjahres von Rudolf Steiner fand unter dem Motto „Vielfalt lieben“ ein dreitägiges Fest statt, das die Aktualität seiner Ideen eindrucksvoll unter Beweis stellte. 

Ein Fest der Vielfalt und Begegnung
Das Jubiläum bot ein facettenreiches Programm: Über 15 Themenzelte luden dazu ein, die Anthroposophie in all ihren Facetten zu erleben – von nachhaltiger Landwirtschaft über ganzheitliche Bildung bis hin zu gesunder Lebensweise. Besucher konnten an interaktiven Workshops teilnehmen, wie dem „Butterschütteln“ oder dem Umtopfen von Basilikum, und sich über biodynamische Präparate informieren.  

Kulturelle Höhepunkte und kritische Auseinandersetzung
Die Kulturbühne präsentierte ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Eurythmie und darstellender Kunst. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Podiumsdiskussionen, darunter „Das Rätsel Rudolf Steiner – Irritation und Inspiration“, bei der Gunna Wendt, Wolfgang Müller und Gilda Bartel über Steiners ambivalentes Erbe diskutierten. Weitere Gespräche thematisierten die Zukunft des freien Menschen in einer zerrissenen Gesellschaft und die Richtkräfte Freiheit, Gleichheit und Solidarität.   

Ein Ort des Austauschs und der Inspiration
Der Marktplatz wurde zum Treffpunkt für Initiativen aus Kunst, Pädagogik, Landwirtschaft und Medizin. Hier konnten Besucher nicht nur Informationen sammeln, sondern auch aktiv mitgestalten und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Die offene Atmosphäre ermöglichte eine empathische und kritische Auseinandersetzung mit Steiners Werk und dessen Bedeutung für die Gegenwart.   

Fazit
Das Steiner-Jubiläum in Stuttgart war mehr als eine Gedenkveranstaltung – es war ein lebendiges Fest, das die Relevanz von Steiners Impulsen für unsere heutige Zeit sichtbar machte. Es lud dazu ein, die Welt bewusster und verantwortungsvoller zu gestalten, und zeigte, wie die Anthroposophie auch nach 100 Jahren Menschen inspiriert und verbindet. 

02. Das Rätsel Rudolf Steiner – Ein neuer Blick auf den Begründer der Waldorfpädagogik

Rudolf Steiner – Begründer der Waldorfpädagogik – ist eine die Waldorfschulen prägende Figur, auch wenn sein Leben und Werk nicht immer leicht zugänglich erscheinen. Zum 100. Todestag Steiners im März 2025 hat sich der Journalist Wolfgang Müller dieser Herausforderung gestellt. In seinem neuen Buch Das Rätsel Rudolf Steiner beleuchtet er die komplexe Persönlichkeit Steiners und stellt seine Ideen kritisch wie respektvoll in den Kontext unserer Zeit.

Müller, früher Redakteur beim NDR, hat sich nicht von ideologischer Vereinnahmung leiten lassen. Stattdessen stellt er sich der Frage: Was bleibt von Steiner – jenseits von Klischees? In zahlreichen Gesprächen mit Anthroposoph:innen, Kritiker:innen und Wegbegleiter:innen entsteht ein differenziertes Bild. Auch vermeintlich sperrige Themen wie Steiners Sozialimpuls, seine Weltanschauung und seine Impulse für Medizin oder Landwirtschaft werden verständlich und modern aufbereitet.

Bestsellerautor Rüdiger Safranski lobt das Werk als „ein Buch über Rudolf Steiner und die Anthroposophie, das auch deren Verächtern Bedenkenswertes zu sagen hat“. Das Buch bietet allen, die sich mit Rudolf Steiner beschäftigen, seien es Lehrer:innen oder Eltern, eine wertvolle Orientierung.

Tipp: Für alle, die mehr über die Hintergründe der Waldorfpädagogik erfahren wollen – differenziert, unaufgeregt und erkenntnisreich.

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03. Kurzfilm: Ist Steiner noch aktuell? – Waldorf-Alumnis fragen nach


Wie relevant sind Rudolf Steiners Ideen heute noch – für eine Generation, die mit Fridays for Future, KI und globalen Krisen aufwächst?
Eine 18-minütige Reportage, produziert von ehemaligen Waldorfschüler:innen, geht genau dieser Frage nach. In „Ist Steiner noch aktuell?“ kommen junge Menschen zu Wort, die sich in ihrer Ausbildung oder Berufspraxis mit Steiners Impulsen auseinandersetzen: sei es in der biodynamischen Landwirtschaft, in Waldorfpädagogik oder in der anthroposophischen Medizin.

Der Film überzeugt durch seine Authentizität. Er verzichtet auf erhobene Zeigefinger und holt das Publikum über persönliche Zugänge ab. Besonders interessant: Auch kritische Perspektiven werden eingebunden. So entsteht ein lebendiges, manchmal überraschendes, aber immer respektvolles Gesamtbild.

Für Eltern und Lehrer:innen bietet der Kurzfilm eine gute Möglichkeit, gemeinsam mit Jugendlichen über die Frage ins Gespräch zu kommen, wie eine zukunftsfähige Schule aussehen kann – und wo Waldorfpädagogik dabei ihren Platz haben kann. Ideal für einen Abend zu Hause oder eine Gesprächsrunde im Elternkreis.

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04. Broschüre „Steiner 100“ – Einblicke in gelebte Anthroposophie

Ende März haben alle Schulen eine besondere Broschüre erhalten, und hoffentlich viele Schüler:innen diese mit nach Hause gebracht: „Steiner 100“ – gestaltet anlässlich des
100. Todestags von Rudolf Steiner.

Die Broschüre bietet Eltern eine anschauliche Einführung in die Praxisfelder der Anthroposophie. Mit eindrucksvollen Fotos, klaren Texten und Zitaten Steiners zeigt sie, was aus seinen Ideen im Laufe eines Jahrhunderts geworden ist. Ob in der Pflege, in der Landwirtschaft, im Kunsthandwerk oder im Schulalltag – überall sind es Menschen, die auf kreative, oft sehr zeitgemäße Weise seine Impulse weiterentwickeln.

Wer sich fragt, wie aus anthroposophischer Theorie gelebter Alltag wird, findet hier Antworten – lebensnah, einladend und offen. Ein tolles Material für alle, die den Schulalltag ihrer Kinder besser verstehen oder das Gespräch mit Lehrer:innen und anderen Eltern vertiefen möchten.

Sollte die Broschüre nicht bei Ihnen angekommen sein, fragen Sie bitte in Ihrer Schule nach.

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05. Danke, Rudi – der Waldorf-Videowettbewerb

Was war dein schönster Waldorfmoment? Die erste Klassenspielrolle? Das Schmieden im Werkunterricht? Oder einfach das gemeinsame Singen im Morgenkreis?

Zum 100. Todestag Rudolf Steiners hat die Initiative #DankeRudi2025 zu einem bundesweiten Videowettbewerb aufgerufen – für Schüler:innen, Ehemalige, Lehrer:innen, Eltern und Freunde der Waldorfpädagogik. Ob witzig, kreativ oder nachdenklich: In kurzen Videos wurden persönliche Momente geteilt, die zeigen, wie lebendig Waldorfschule sein kann.

Alle Beiträge werden auf Instagram unter dem Hashtag #DankeRudi2025 gesammelt.

Ob Elternteil oder Schüler:in: Zeigen wir gemeinsam, wie vielfältig Waldorfpädagogik heute gelebt wird. Denn: Bildung braucht Begeisterung – und die beginnt mit echten Geschichten.

06. „Jubiläum im Netz“ – Die digitale Kampagne der Waldorfschulen in Baden-Württemberg zum 100. Todestag Rudolf Steiners 

Zum Steiner 100 Festjahr öffnen die Freien Waldorfschulen in Baden-Württemberg ihre digitalen Türen und präsentieren sich auf Instagram. Ziel der Kampagne „Jubiläum im Netz“ ist es, die Vielfalt und Einzigartigkeit der Waldorfschulen im Land darzustellen.

Jede Schule stellt sich in einem 90-sekündigen Reel vor, das authentische Interviews mit Mitgliedern der Schulgemeinschaft sowie eindrucksvolle Einblicke in das Schulgelände und die Architektur zeigt. 

Ein besonderes Highlight der Kampagne ist das sogenannte „Steiner-Mosaik“: Aus den Aufnahmen aller Schulgebäude entsteht in Pixel-Art ein neues Porträt Rudolf Steiners. Dieses Mosaik repräsentiert die Vielfalt und gleichzeitig den gemeinsamen Ursprung der Waldorfschulen und dient als starkes visuelles Element und Leitbild der Kampagne.

> ZUR KAMPAGNE AUF INSTAGRAM

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